Kirchenpingarten ist eine Gemeinde im Landkreis Bayreuth im Regierungsbezirk Oberfranken in Bayern.
Geografie
Gemeindegliederung
Es gibt 16 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):
Auf dem Gemeindegebiet liegen die Gemarkungen Kirchenpingarten, Lienlas, Reislas und Tressau. Die Gemarkung Kirchenpingarten hat eine Fläche von 16,314 km². Sie ist in 1277 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 12775,22 m² haben. In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Eckartsreuth, Flinsberg, Hahnengrün und Muckenreuth.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Immenreuth, Speichersdorf, Seybothenreuth, Weidenberg und Warmensteinach.
Geschichte
Der Ort wurde im Jahr 1283 als „Chirchenpingart“ erstmals urkundlich erwähnt. Der zugrundeliegende Flurname bedeutet Bienengarten und erinnert an einen historischen Haupterwerbszweig der Ortschaft. Zur Unterscheidung von „Altenpingart“ erhielt der Ort den Zusatz Kirchen-.
Die Hochgerichtsbarkeit über Kirchenpingarten stand dem Kurfürstlichen Landrichteramt Waldeck-Kemnath zu. Die alleinige Grundherrschaft hatte das kurfürstliche Kastenamt Kemnath (Immenreuther Gezirk). Laut dem Steuerbuch von 1714 bestand Kirchenpingarten aus 19 landsässischen Untertanen (9 Höfe, 2 Güter, 4 Gütel, 1 Schmiede, 1 Baderhaus, 2 Inwohner). 1792 gab es 24 Untertanen mit 11 Hoffuß an Acker- und Waldflächen.
Mit dem Gemeindeedikt wurde 1808 der Steuerdistrikt Kirchenpingarten gebildet. Zu diesem gehörten Eckartsreuth, Flinsberg, Hahnengrün und Muckenreuth. Die 1818 gebildete Ruralgemeinde Kirchenpingarten war deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt. Sie unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kemnath.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Plössen am 1. April 1971 Reislas und Tressau nach Kirchenpingarten eingemeindet, am 1. Januar 1972 folgte Tressau.
Politik und Öffentliche Verwaltung
Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Weidenberg.
Gemeinderat
Die Kommunalwahlen 2014 und 2020 führten zu den folgenden Sitzverteilungen im Gemeinderat:
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist Markus Brauner (Wahlgemeinschaft). Dieser wurde im Jahr 2020 Nachfolger von Klaus Wagner (Wahlgemeinschaft). Zweite Bürgermeisterin ist Claudia Mayer.
Wappen
Baudenkmäler
Bodendenkmäler
Literatur
- Dietmar Herrmann, Helmut Süssmann: Fichtelgebirge, Bayerisches Vogtland, Steinwald, Bayreuther Land. Lexikon. Ackermannverlag, Hof (Saale) 2000, ISBN 3-929364-18-2, Sp. 336–338.
- Landkreis Bayreuth in Zusammenarbeit mit der Bayer. Landeszentrale für Polit. Bildungsarbeit (Hrsg.): Unser Landkreis Bayreuth. Bayerische Verlagsanstalt, Bamberg 1983, ISBN 3-87052-916-4, S. 132.
- Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 117.
- Heribert Sturm: Kemnath: Landrichteramt Waldeck-Kemnath mit Unteramt Pressath (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. I, 40). Michael Laßleben, Kallmünz 1975, ISBN 3-7696-9902-5 (Digitalisat).
- Richard Winkler: Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
Weblinks
- Gemeinde Kirchenpingarten
- Kirchenpingarten: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
- Kirchenpingarten in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 10. Dezember 2024.
- Kirchenpingarten in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 10. Dezember 2024.
- Kirchenpingarten im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 10. Dezember 2024.
Fußnoten
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